TITAN-Mikropfahl - Wenn's wirklich lange halten muss

Der fest mit dem anstehenden Boden verzahnte TITAN-Mikropfahl eignet sich als Druckpfahl bei Pfahlgründungen sowie als Zuganker bei rückverankerten Stützkonstruk­tionen. Ebenso kommt der TITAN-Mikropfahl für Fels-, Böschungs- und Hangsicherungen sowie für den Tunnelbau zum Einsatz. Für alle Anwendungen wird ein einheitliches Verfahren genutzt. Das System ist das einzige Rohrverpressungs­pfahlsystem im Spezialtiefbau für dauerhafte Anwendungen mit Korrosionsschutz von 100 oder mehr Jahren.

TITAN-Mikropfahl - Wenn's wirklich lange halten muss

Ein System mit vielen Anwendungen - dauerhaft und zuverlässig

Herzstück des Systems ist der selbstbohrende TITAN-Mikropfahl. Dieser entspricht der DIN EN 14199 'Mikropfähle' und findet zur Bodenbewehrung Verwendung. Der formschlüssig verzahnte Verpresskörper überträgt zuverlässig und dauerhaft Druck-, Zug- und Wechsellasten in den anstehenden Boden.

Das vielseitige System hat viele Einsatzbereiche:

  • Gründung / Nachgründung: Der Einbau ist auch mit leichtem und kleinem Gerät möglich und schonend, weil erschütterungsarm. Das System weist geringe Setzungen auf und ist eine bewährte dauerhafte Lösung für Pfahlgründungen.
  • Rückverankerung: Der TITAN-Mikropfahl trägt in seiner Funktion als Zuganker nach DIN EN 14199 Zuglasten ab. Das System ist in der Lage, dies auch ohne Vorspannung mit lediglich geringen Verformungen zu leisten und stellt damit eine Alternative zum vorgespannten Verpressanker nach DIN EN 1537 dar. Die Verpresspfähle eignen sich für permanente und temporäre Maßnahmen, wie z. B. als Kurzzeitanker. Der TITAN-Mikropfahl benötigt keine Überwachung bzw. kein Monitoring. Ein Neigungsausgleich in vertikaler und horizontaler Richtung ist über Systembauteile möglich. Analog zu vorgespannten Ankern erfolgt der Nachweis der tiefen Gleitfuge nach EAU 2012.
  • Hang- und Böschungssicherungen: Der Verpresspfahl kommt als Bodennagel nach DIN EN 14490 für das Bewehren von Erdreich zum Einsatz und erhöht die Zug- und Scherfestigkeit. Auch an schwer zugänglichen Ansatzpunkten ist der Einbau problemlos möglich. Die Verarbeitung erfolgt erschütterungs- und geräuscharm. Die Baustelleneinrichtung ist kostengünstig. Der Einbau ist auch vom Gleis aus einfach möglich.
  • Tunnelbau: Der TITAN-Mikropfahl findet im Lockergestein für den Tunnelbau zur Sicherung der Tunnelanschnitte und für die Sanierung bestehender Tunnel Verwendung.

Vorteile des TITAN-Mikropfahls

Der TITAN-Mikropfahl ist ein zugelassenes System, das in allen Bodenarten einsetzbar ist. Auch bei schwierigen Randbedingungen kann es vielfältig genutzt werden. Das System erlaubt eine sichere und schnelle Planung.

Unabhängig von der jeweiligen Anwendung ist das Verfahren zur Herstellung immer gleich und somit einheitlich. Daher ist kein zusätzlicher Maschinenpark notwendig. Der TITAN-Mikropfahl eignet sich auch für beengte Baustellenbedingungen und ermöglicht einen schnellen Baufortschritt.

Für den Bauherren ist der Kleinbohrverpresspfahl im Spezialtiefbau von Vorteil, da keine laufenden Kosten für Überwachungsprüfungen anfallen. Der hergestellte Korrosionsschutz ist dauerhaft und weist eine sehr hohe Ausführungssicherheit auf. Das System zeichnet sich durch Wirtschaftlichkeit aus. Der Eingriff in den Bestand ist gering.

Die Rissbildung im Verpresskörper wird auch unter starker Belastung durch die spezielle Geometrie des TITAN-Gewindes begrenzt. Da die Rissbreiten unter 0,1 mm bleiben, ist beständiger und hochwertiger Korrosionsschutz gegeben. Der TITAN-Mikropfahl ist für dauerhaften Einsatz ohne zusätzliche Korrosionsschutzmaßnahmen zugelassen.

Die Kopplungsmuffe des Systems ist für Wechselbelastungen und dynamische Lastwechsel geeignet, weist Dichtigkeit bis 250 Bar Druck auf und ist für die optimale Übertragung der Schlagenergie konzipiert.

Funktionsprinzip dieser Pfahlart

Der TITAN-Mikropfahl besteht aus einem gerippten Stahlrohr sowie einem Verpresskörper aus Zementsuspension. Er ist für temporäre und dauerhafte Verwendung z.B. als Daueranker geeignet. Unabhängig von Anwendungsfall und der Bodenbeschaffenheit wird der Verpresspfahl im Spezialtiefbau immer mit dem gleichen Verfahren eingebracht. Er kommt auch bei wechselnden Bodenverhältnissen zum Einsatz und benötigt keine zusätzliche Verrohrung.

Die Herstellung erfolgt in einem Arbeitsgang, der aus zwei Schritten besteht. Im ersten Schritt erfolgt das Direktbohren. Durch das Stahltragglied erfolgt die Injektion einer Zementsuspension, welche durch die seitlichen Spühlbohrungen an der Bohrkrone austritt. Die Zementsuspension hat sowohl die Funktion einer Spülflüssigkeit als auch jene einer Stützflüssigkeit, da sie das Bohrloch gegen seitliches Einfallen sichert. Der Zement verbindet sich formschlüssig mit dem Korngerüst des Bodens. Im zweiten Schritt erfolgt das dynamische Verpressen. Die Stützflüssigkeit aus dem ersten Herstellungsschritt wird durch eine steife Zementsuspension verdrängt, was zur Ausbildung eines Verpresskörpers mit einem sehr stabilen Scherverbund zum Boden führt. Im Herstellungsprozess ist sichergestellt, dass der zumindest erforderliche Verpressdruck von fünf Bar immer erreicht wird.

Das Stahltragglied weist dabei eine 3-in-1 Funktion auf. Als Material findet Feinkornbaustahl Verwendung. Feinkornbaustahl ist ein zäher und duktiler Stahl, der alle Anforderungen an Betonstahl erfüllt und dessen Verwendung sicherstellt, dass kein schlagartiges Versagen eintritt. Das gerippt ausgeführte Stahlrohr hat folgende Funktionen:

  • verlorene Bohrstange
  • Injektionsrohr
  • Bewehrungsstab

Die Anzahl der Bauteile ist im Vergleich zu anderen Pfahlsystemen gering und stellt effektives Arbeiten kombiniert mit flexibler Anpassbarkeit an Platz- und Bodenverhältnisse sicher.

Beliebiges Kürzen und Koppeln der Bohrstange mit durchlaufendem TITAN-Gewinde ist für den TITAN-Mikropfahl problemlos möglich. Das Gewinde ist selbsthemmend und benötigt daher keine Kontermutter. Die Gewindeausbildung des Systems stellt einen guten Scherverbund sicher.

Die Funktion als Injektionsrohr garantiert die vollständige Füllung des Bohrlochs vom Bohrlochtiefsten mit Zementsuspension. Eine zusätzliche Verrohrung ist nicht notwendig. Das Injektionsrohr weist eine hohe Knick- und Biegetragfähigkeit auf. Wie bei der Schlitzwandherstellung erfolgt die Stabilisierung des Bohrlochs mit einer Spül- und Stützflüssigkeit.

Liegen als besondere Anforderung freiliegende Stahltragglieder vor, so ist die zusätzliche Feuerverzinkung sowie eine Duplex-Beschichtung der Verpresspfähle möglich. Da es sich um Edelstahl handelt, ist das Material auch ohne Zementstein-Überdeckung korrosionsbeständig.

Gerätetechnik

Für den Einbau von kleinen Stahltraggliedgrößen von TITAN 30 bis TITAN 40 kommen handliche Luftdruck-Bohrhämmer zum Einsatz. Anbaulafetten mit hydraulischem Antrieb finden für die Herstellung mittlerer Größen von TITAN 30 bis TITAN 52 Verwendung. Mit Ankerbohrgeräten werden alle Stahltraggliedgrößen bis zu TITAN 127 hergestellt.

Vielfältiger Einsatz im Spezialtiefbau

Der TITAN-Mikropfahl ist sehr vielfältig im Einsatz. Da für alle Anwendungen im Spezialtiefbau ein einheitliches Verfahren zum Einsatz kommt, ist kein zusätzlicher Maschinenpark nötig. Die Herstellung ist flexibel und unter anspruchsvollen Randbedingungen problemlos möglich. Egal, ob das System als Daueranker oder Kurzzeitanker eingesetzt wird und ob es Zug-, Druck- oder Wechselbelastungen abzutragen hat: Der TITAN-Mikropfahl ist ein universeller Alleskönner mit Korrosionsschutz für dauerhafte Anwendungen von 100 oder mehr Jahren.