Die Schnecken­bohrtechnik

Teil- und Voll­ver­drän­gungs­bohr­pfahl - Das Schneckenbohrpfahlsystem zeichnet sich durch die schnelle und einfache Herstellung einer Pfahlgründung mit einem wirt­schaftlich interessanten Preis-Leistungsverhältnis aus. Doch es gibt noch weitere Vorzüge.

Die Schnecken­bohrtechnik

Die Schneckenbohrtechnik ist ein Verfahren der Bohrpfahl- und Tief­gründung, mit dessen Hilfe die Lasten von Tragwerken im Falle eines nicht belastbaren Boden­untergrundes in tiefere, tragfähige Bodenschichten abgetragen werden. Der verwendete Schnecken­bohrpfahl gehört dabei dem Ortbetonpfähl an, also Pfählen, die im Boden „vor Ort“ betoniert werden, und stellt eine Sonderform des Bohrpfahls dar.

Im Gegensatz zur herkömmlichen Ramm- und Bohr­pfahltechnik ist die Schnecken­bohrtechnik besonders er­schüt­terungs- und lärmarm und eignet sich daher auch für den dicht bebauten innerstädtischen Bereich oder in der Umgebung von schwin­gungsempfindlichen Pro­duk­tions­an­la­gen. Auch gegenüber anderen Ortbeton­bohrpfählen sticht der Schneckenbohrpfahl durch einen nicht unerheblicher Vorteil hervor: Es ist keine verrohrte Bohrung von Nöten – er funktioniert also ohne Rohre, die vorher in die Bohrlöcher eingebracht werden müssen. Sie werden direkt auf der Baustelle hergestellt. Somit können ungeplante Änderungen im Vergleich zu verrohrten Bohr­systemen relativ einfach umgesetzt werden.

Und so funktioniert es!

Der Pfahl wird mit einer durch­gehenden langen Bohr­schnecke, wie der Hohlbohrschnecke oder der beliebten End­los­schnecke, im Hohl­bohrverfahren hergestellt. Nach dem Abteufen der Bohrung durch die End­los­schnecke wird Beton durch das zentral angeordnete Schnecken­rohr, das auch Seele genannt wird, eingepresst und die Schnecke gleichzeitig gezogen.

Durch diese Endlosschnecke ist eine kontinuierliche Boden­förderung mög­lich - das unterscheidet Schnec­ken­bohr­pfähle von anderen Bohrpfählen. Der gelöste Boden wird durch die Wendeln der Schnecke an die Geländeoberfläche transportiert und kann dort aufgenommen werden.

Die Stützung der Bohrlochwand übernimmt beim Schnecken­bohrpfahl die mit Boden gefüllte End­los­schnecke. Das Betonieren erfolgt bei gleich­zeitigem Ziehen der Schnecke. Der Beton wird bei diesem Verfahren durch die hohle Schnecke mit Druck eingebracht und tritt an der Unterseite wieder aus. Anschließend wird die Bewehrung in die Frisch­betonsäule eingestellt.

Unterscheidung von Teil- und Voll­ver­drän­gungs­schnec­ken­bohr­pfahl

Abhängig von den Boden­ver­hält­nissen und der Ausbildung der Bohrschnecke wird beim Einbohren der Bohrschnecke der Boden entweder fast vollständig zu Tage gefördert oder nur teilweise im umgebenden Boden verdrängt. Daher wird der Schneckenbohrpfahl meist als Teilverdrängungsrohrpfahl bezeichnet.

Bei der Verwendung eines dicken Seelenrohrs wird der Boden beim Einbohren stärker verdrängt. Dies stellt eine andere Variante des Schnecken­bohrpfahls dar – den Vollverdrängungsschneckenbohrpfahl. Hier wird ein Vollrohr, auch Hohl­bohr­rohr genannt, das außen mit einer vergleichsweise schmalen Schnec­ken­wendel versehen ist, drehend in den Boden eingebracht. Dabei wird der Boden je nach Bo­den­beschaf­fen­heit fast vollständig zur Seite verdrängt. Daher auch die Be­zeich­nung Voll­ver­drän­gungs­schnec­ken­bohr­pfahl.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Einsatz bei beengten Platz­verhältnissen
  • Erschütterungsfreies, ge­räusch­armes Bohr­ver­fahren mit hoher Bohrleistung pro Tag
  • Fast uneingeschränkte Ein­satz­möglichkeiten im Wohnungs-, Industrie- und Gewerbebau
  • Für alle Bodenarten ge­eignet
  • Hohe Leistungsfähigkeit
  • Keine Umweltbelastungen